REAL-Beschäftigte wehren sich gegen Lohndumping und streiken
Aus den verschiedenen REAL-Märkten in Württemberg kamen am Freitag, 13. Juli, gegen 9 Uhr vor dem Böblinger REAL-Markt auf der Hulb rund 250 Beschäftigte zusammen. Sie wehren sich gegen eine trickreiche Lohndumping-Strategie der Konzern-Mutter METRO und streiken für den Abschluss eines echten Tarifvertrags mit VER.DI.
"Wir wollen keine Dumping-Löhne!" riefen die Beschäftigten immer wieder. Denn das Unternehmen will durch einen Wechsel des Arbeitgeber-Verbands und durch Abschluss eines Tarifvertrags mit der DHV die Löhne massiv drücken, als Absenkungen gegenüber dem Flächentarif, der im Einzelhandel gilt. Maßgebliche Tätigkeiten würden deutlich schlechter bewertet und bezahlt.
VER.DI veröffentlichte dazu: "Für eine Verkäuferin in 60-prozentiger Teilzeit bedeutet das: Statt bisher 1547 Euro erhielte sie nur noch 1260 Euro brutto im Monat."
Dazu kämen Verschärfungen gegenüber den Manteltarifregelungen bei Arbeitszeit, Spätzuschlägen sowie Sonderzahlungen. Weil für Altbeschäftigte der Verdi-Tarif gelte, würden Mitarbeiter bei Beförderungen und Versetzungen ins neue Tarifwerk gedrängt. Tausende Befristungen liefen aus, und Neueinstellungen fänden zu den DHV-Konditionen statt. Dies erzeuge einen, so VERDI, „beschleunigten Drehtüreffekt“.
Unterstützt wurden die Streikenden von der Betriebsseelsorge. Die beiden Böblinger Betriebsseelsorger Andreas Hiller und Walter Wedl waren vor Ort und der Reutlinger Betriebsseelsorger und KAB-Diözesanpräses Matthias Schneider sprach für die Kirchen das Grußwort.
Ob es sich bei der "DHV - Die Berufsgewerkschaft e.V.", dem früheren "Deutschen Handlungsgehilfen Verband", überhaupt um eine tariffähige Gewerkschaft handelt, wurde erst im Juni diesen Jahres vor dem Bundesarbeitsgericht erörtert und von diesem an das Hamburger Landesarbeitsgericht zurück verwiesen. Diesem gegenüber hat der DHV nun nachzuweisen, dass er genügend Mitglieder hat, um tariffähig zu sein.