Kirche im Betrieb
Zwei Besuche in Betrieben, vom jeweiligen Betriebsseelsorger organisiert sind mir in lebendiger Erinnerung: Von Alfons Forster organisiert ein Besuch beim Feuerwehrfahrzeugehersteller Magirus im Donautal, die Begegnung mit Betriebsrat und Betriebsleitung, was in beide Seiten der Arbeit in diesem Betrieb einen tiefen Einblick gab. Für die Pastoralen Mitarbeiter des Dekanats war dieser Besuch ausgeschrieben. Und das Gefühl, da bekommen wir Einblick in eine ganz neue Welt, machte mir deutlich, dass es solche Begegnungen mit Menschen bei ihrer Arbeit und mit den Problemen ihrer Arbeit eigentlich viel öfter braucht.
Der zweite war ein Besuch unseres Bischofs Dr. Gebhard Fürst bei der Firma Liebherr in Ehingen, organisiert von Michael Brugger. Dort arbeiten auch Diakone mit Zivilberuf, was eine ganz wichtige Brücke zwischen Kirche und Mitarbeitern ist. Die Welt der Autokrane und Raupenkrane ist faszinierend, der Bischof durfte so einen Mega-Raupenkran steuern. Aber man sieht auch richtig harte Arbeit mit der Materie Stahl, die präzise geschweißt werden muss, im Akkord. Da wird einem klar, was Menschen Tag für Tag in der Produktion leisten, wie wichtig da Mitarbeiterschutz, Pausen und gute Vorgesetzte für die Mitarbeiter sind, die sie auch bei Problemen auffangen.
Michael Brugger hat auch Kontakte zu Pflegepersonal geknüpft, viele Frauen darunter. Diese Berufe haben wieder eine ganz eigene Dynamik, weil sie neben der Arbeit ja auch mit Empathie und menschlicher Anteilnahme zu tun haben mitten in dem Laufrad von Personalmangel und Zeitvorgaben. Susanne Hirschberger nimmt jetzt als aktuelle Betriebsseelsorgerin gerade solche Frauenberufe in den Blick. So ist Betriebsseelsorge immer an der Seite der Menschen – im Betrieb.
Dekan Ulrich Kloos