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Katholische Betriebsseelsorge
Diözese Rottenburg-Stuttgart
BS Biberach Geistliches Wort am Volkstrauertag 2023
Der Weg zum Frieden
Copyright Hinweis

Bild: Peter Weidemann
In: Pfarrbriefservice.de

Biberach
Spiritualität
14.11.2023

Geistliches Wort am 19.11.23

„Ihr alle seid Töchter und Söhne des Lichtes“

Die dunkle Jahreszeit hat begonnen. Am Morgen wird es spät hell und am Abend früh dunkel. Nach einem goldenen Oktober nun ein nasskalter und trüber November. Aber nicht nur das Wetter kann sich auf unsere Stimmungslage auswirken, sondern vor allem die politische Großwetterlage mit den vielen Krisen und Kriegen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sowie der Krieg zwischen Israel und der Hamas, um nur zwei zu nennen, lassen uns bedrückt und mit wenig Hoffnung auf einen baldigen Frieden in die Zukunft schauen. Der morgige Volkstrauertag, an dem wir aller Opfer von Gewalt und Kriegen auf der gesamten Welt gedenken, führt uns in diesem Jahr besonders deutlich vor Augen, wie wichtig es ist sich aktiv für Frieden und Versöhnung einzusetzen und nicht resigniert die Hände in den Schoß zu legen.

Bild zum Gleichnis der Vergabe der Talente aus dem Matthäus-Evangelium

Im Gleichnis von den Talenten des Sonntags-Evangeliums übergibt Gott dem Menschen die Geschäftsführung für die Sache Jesu, den Aufbau des Reiches Gottes. Jede und Jeder von uns soll sich mit seinen Begabungen und Talenten einbringen, dass es in unserer Welt gerechter zugeht, dass Menschen die Erfahrung von Frieden und Versöhnung machen und dass alle ein menschenwürdiges Leben führen können.

Das Rosenwunder der Hl. Elisabeth

Dafür braucht es „Hoffnungsträger“, Menschen, welche die Hoffnung in sich tragen, dass sich diese Welt – allen gegenläufigen Erfahrungen zum Trotz - zum Guten hin verwandeln lässt. Die Heilige Elisabeth von Thüringen, deren Gedenktag die kath. Kirche am 19. November feiert, ist für mich so eine Hoffnungsträgerin. Sie hat sich mit ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten für notleidende und kranke Menschen eingesetzt und so das Licht Gottes in ihrem Leben aufleuchten lassen. Vielleicht denken Sie jetzt, nicht jeder kann heilig sein.

Hände, die sich halten

Der Apostel Paulus greift diesen Einwand in einem Brief an die Gemeinde in Thessalónich auf und entgegnet „Ihr alle seid Töchter und Söhne des Lichtes“ (1Thess 5,5). In meiner Tätigkeit als Betriebsseelsorgerin begegne ich vielen Menschen, die sich mit ihren Begabungen und Fähigkeiten in ihrem Betrieb engagieren. Sei es im Betriebs- bzw. Personalrat oder innerhalb der Gewerkschaften, um sich für gute Arbeitsbedingungen und für eine gerechte Entlohnung einzusetzen. Andere bringen sich in der betrieblichen Suchtkrankenhilfe ein und kümmern sich um ihre erkrankten Kolleg*innen. Sie alle sind für mich moderne Hoffnungs- und Lichtträger*innen.

Nelson Mandela, der südafrikanische Freiheitskämpfer, der 28 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht hatte, sagte in seiner Antrittsrede als Präsident sehr treffend: „Wir werden geboren, um das göttliche Licht sichtbar zu machen, das in uns ist. Es ist nicht nur in einigen wenigen, es ist in uns allen. …“

Möge das Licht Gottes uns alle ermutigen, sich gerade in dunklen und schwierigen Zeiten füreinander und für eine friedliche Welt einzusetzen.

Hermine Burger

Kath. Betriebsseelsorge des Dekanates Biberach

Mädchen hält brennendes Teelicht in den Händen
Geistliches Wort in der Ausgabe der Schwäbischen Zeitung vom 18.11.23

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