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Katholische Betriebsseelsorge
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Tuttlingen
1.7.2024

Leih mir mal dein Ohr - über die Kunst des Hörens und Zuhörens

Der Einladung zum diesjährigen Inseltag am 08. Juni auf dem Kirchberg in Seitingen-Oberflacht folgten etwa 20 interessierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Hören und Zuhören sind zwei verschieden Dinge. Wir hören tagtäglich vieles - Menschen, Geschichten und Nachrichten - , doch Zuhören ist eine wahre Kunst. Das merkten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr schnell bereits beim Einander Kennenlernen. Jeder durfte eine Fragekarte ziehen und so neben seinem Namen auch etwas Privates über sich erzählen. Bei den Fragen ging es unter anderem um das aktuelle Lieblingsbuch, die Lieblingsmusik, wohin man gerne mal verreisen würde oder der Titel einer möglichen Autobiographie. Waren die Zuhörer immer genau bei dem, was sie tun sollten - dem Zuhören? Oder hat der ein oder die andere über eigene Antworten für die Fragen der anderen nachgedacht und dabei vielleicht auch Etwas über-hört?

Ganz so einfach scheint das mit dem Zuhören also nicht zu sein. Eckhart Toll sagt: "ZUHÖREN bedeutet nicht, urteilen während der andere spricht, nicht vorbereiten was man sagen wird, sondern wirklich da sein als Gegenwärtigkeit." 

Bei der ersten Gruppenarbeit machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gedanken darüber, was sie von ihrem Zuhörer erwarten, wenn sie gerade sprechen: z.B. Aufmerksamkeit, Respekt, keine Unterbrechungen, neutral bleiben, Zuhören (können), Emotionen im Griff haben. So kann sich ein Gespräch entwickeln, bei dem man sich Zeit nimmt und das auf Augenhöhe geführt wird, ohne Vorurteile, 

Wann fühlen wir uns unwohl, wenn wir auf der Gesprächsbühne stehen? Da spielt sowohl das Lampenfieber und die Unsicherheit beim Redner selbst eine Rolle, aber natürlich auch Desinteresse oder Zwischenfragen aus dem Publikum, die man spontan nicht beantworten kann. Möchten Sie auch nur einer Person etwas erzählen und die ist nur mit dem Handy beschäftigt, beobachtet nebenher andere Leute oder unterbricht Sie ständig - dann werden Sie sich beim nächsten Mal einen anderen Zuhörer suchen. 

Bei einer Übung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils zu zweit das achtsame Zuhören testen. 

Nach einem Mittagessen mit schwäbischen Spezialitäten wurden Redewendungen über das Hören bzw. die Ohren mit viel Spaß pantomimisch dargestellt und erraten. 

Was man unter aktivem Zuhören versteht und wie das umgesetzt werden kann, darum ging es im Anschluss. Eins wurde auch dabei klar: Missverständnisse können durch Nachfragen zwar vermieden werden, aber andauerndes Nachfragen bzw. Zusammenfassen des Gehörten kann auch stören. Offen sein, auch für andere Meinungen, Interesse zeigen und empathisch sein, also sich in die  Lage des anderen hineinversetzen - das sind Schlüssel für das Zuhören.  

Fazit des Tages: Wenn ich zuhöre, dann höre ich zu und nichts anderes (nebenbei). 

Mit einer Textpassage aus dem Buch Momo und selbst gestalteten Karten mit "Ohr"- und "Hör"-Zitaten für jede/n Teilnehmer/in ging ein spannender Tag zu Ende. 

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