Betriebsseelsorge unterstützt Busfahrer-Streik in Tuttlingen
Busfahrer in Tuttlingen streiken und fordern bessere Arbeitsbedingungen
Eine der Hauptforderungen der Busfahrer: Fahrplanmäßige Pausen sollen bezahlt werden. "Ich kann mit den Wartezeiten, die ich täglich habe, nichts anfangen, da ich oftmals den Bus gar nicht verlassen kann. Das ist keine Freizeit für mich", sagt einer der betroffenen Busfahrer in Tuttlingen. Die Wartezeiten werden immer länger - es muss sich etwas ändern für die Busfahrer, die teilweise Arbeitszeiten von bis zu 14 Stunden mit mehreren Stunden unbezahlter Pausen haben.
"Die Rechtsprechung von 2016, nach der mehr als eine Stunde unbezahlter Pausenzeit innerhalb einer Schicht regelmäßig unzulässig ist, soll endlich umgesetzt werden", so ver.di-Streikführerin Gabriele Fieback, "dass wir darüber überhaupt verhandeln müssen, ist bitter."
Neben den bezahlten Pausen fordern die Fahrer auch eine Vereinheitlichung der Sonntags- und Nachtzuschläge auf höherem Niveau sowie die Aufnahme von Verhandlungen für eine betriebliche Altersvorsorge. Die Rentenansprüche aus dem Tariflohn würden nur knapp über der Grundsicherung liegen.
Ver.di-Streikführerin Gabriele Fieback erinnerte daran, dass die Fahrer aufgrund der langen Schichtzeiten oft Alleinverdiener in den Familien und die überlangen Dienstzeiten nicht familienfreundlich seien.
Die bisherigen Manteltarifverhandlungen zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband der privaten Busunternehmen von Baden-Württemberg, WBO, sind für die Busfahrer nicht zufriedenstellend. Es wurde nach der dritten Verhandlungsrunde seitens der Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt und sie beharren weiterhin auf einer Absenkung der Jahressonderzahlung.
Nachdem die Arbeitgeber in der Manteltarifrunde für die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg am Samstag, 26.06. in der vierten Verhandlungsrunde die Verhandlungen abgebrochen und verlassen hatten, ruft ver.di nun die Beschäftigten zur Urabstimmung auf. Diese wird in den Streikbetrieben bis zum 8. Juli durchgeführt, teilweise begleitet durch Warnstreiks.
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