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Katholische Betriebsseelsorge
Diözese Rottenburg-Stuttgart
Mineure Gruppenbild S21
Stuttgart 21

Sandwichposition

Wenn davon die Rede ist, dann wird rasch klar, was damit gemeint ist und mit welchen Herausforderungen es die Betroffenen zu tun haben. Für mich gehören Poliere im Tunnelbau dazu.

 Den Polieren wird vieles abverlangt, sie sollen möglichst an allen Orten gleichzeitig und über alles bestens informiert sein. Sie sind verantwortlich für die Umsetzung der Tagesziele, kümmern sich um die Dokumentation der Abschläge und sollen immer gut drauf sein. Sie sind im guten Kontakt mit der Bauleitung, der Bauüberwachung, nehmen an Baubesprechungen teil und haben für die Anliegen der Mineure ein offenes Ohr. Sie sind- Dazwischen. Poliere sind wichtige Vertrauenspersonen für die Mineure, sowie Schlüsselperson für die Bau- und Projektleiter und erster Ansprechpartner für den Betriebsseelsorger.

Franz K., den wir auf dem Bild mit seiner Frau sehen, ist einer von den vielen Polieren im Projekt und auf der Neubaustrecke. Franz, den ich kennen und schätzen gelernt habe und den ich Zuhause besucht habe, blickt auf eine lange Zeit im Tunnelbau zurück. Mittlerweile hat sich vieles verändert: Die Technik hat sich weiter entwickelt und die Arbeit im Tunnel wurde durch den Einsatz von Maschinen um einiges leichter. Die Unfallgefahr hat sich deutlich gesenkt und die Sicherheitsstandards sind gestiegen. Doch wie in allen Bereichen, hat der Preis-Zeit und Leistungsdruck im Tunnelbau Einzug gehalten. Früher hatten die Firmen mehr Stammpersonal und es ging familiärer zu. Heute ist die Vortriebsmannschaft international besetzt. Es wird mehr in die vorhandene Zeit eingepackt und, wie einem Zahnrad ähnlich, muss alles ineinander greifen. Mehr denn je, bedarf es einer guten Infrastruktur, eines guten Arbeitsklimas und Teamgeist, sowie Raum und Zeit der Erholung. In den freien Tagen wird dafür gesorgt.

Dem Franz seine Kraftquelle ist das Pinzgautal wo er zu Hause ist. Zusammen mit seiner Frau Rosi, die ihm die ganze Zeit den Rücken gestärkt, ihn verwöhnt und sich um die Erziehung der Kinder gekümmert hat, genießt er mehr den fantastischen Ausblick auf die Berge. "Es ist genug" sagten die beiden beim Besuch und es sei Zeit für den Ruhestand. Zusammen haben sie sich vieles vorgenommen, wie z.B. mit dem Motorrad in die Berge fahren und das Alpenpanorama genießen. Ich wünsche den beiden alles erdenklich Gute und danke dem Franz für die bereichernden Be- gegnungen. Möge Gottes Segen sie begleiten und beschützen.

Glück Auf, Peter Maile