Rückblick auf die 40. Oberschwäbischen Friedenswochen
Friedensräume – mehr als ein Museum
Eine kleine Gruppe Teilnehmende fuhren mit dem Zug nach Lindau in dieses besondere Museum. Das Museum biete Denkräume an und eröffnet Bewegungsräume, wo sich Besucher auf einen lebendigen Friedensbegriff einlassen können. Das Museum ist von Mitte April bis Mitte Oktober geöffnet. Im Winter bietet sich der Friedensweg rund um Lindau und auf der Insel mit 12 Stationen an. Dazu gibt es auch eine Broschüre auf der Homepage der Friedensräume www.friedens-raeume.de
Trotz Gewalt und Unrecht den Frieden wagen
So hieß der Vortrag von Dr. Sumaya Farhat-Naser, einer sehr beeindruckenden Friedensaktivistin. Sie gab einen tiefen Einblick in die Situation in Israel und Palästina. Sie sagt „Nur wer die Hoffnung hat, denkt kreativ und findet Lösungen aus dem Teufelskreis der Gewalt“ Sie ist Friedensaktivistin und hält regelmäßig Vorträge. Sie gibt Hass keinen Raum, „denn Hass zersetzt die Seele“. Wer den Vortrag verpasst hat findet einige Infos über diese beeindruckende Frau im Internet.
Gendenkveranstaltung in Waldburg-Hannober
Diese Veranstaltung startet mit einem Besuch des Gedenksteins, der an der ehemaligen Kiesgrube im Ortszeit Edensbach bei Waldburg steht. Hier wurden im April 1945 zwei deutsche Deserteure im Alter von 21 und 27 Jahren von der Wehrmacht erschossen. Einen Tag später wurden zehn geflüchtete polnische Zwangsarbeiter dort erhängt. Nach Kriegsende wurde alle auf dem Friedhof in Hannober kirchlich bestattet. Ein junger Soldat aus dem Ort stiftet den Grabstein aus Dankbarkeit, dass er überlebt hat. Der bewegende Gottesdienst mit Philipp und dem örtlichen Pfarrer, sowie Texten von Pax Christi ist wieder sehr bewegend gewesen.
Deutschlands neue Rolle in einer krisenhaften Welt
Diese Veranstaltung mit dem Journalisten und Chefreporter der SZ, Dr. Roman Deininger, hinterließ viele enttäuschte Zuhörer. Der Vortrag gab eine Blick in die Ist-Situation und enthielt keine Lösungen für einen friedenstüchtigen Weg. Umso mehr wurde hinterher diskutiert und es war ein Beispiel dafür, wie man respekt- und friedvoll mit unterschiedlichen Ansichten umgehen kann.
„Pazifistische Wolkenkuckucksheim“ ade?
Ganz anders die Veranstaltung mit Andreas Zumach, der ebenfalls Journalist ist und als ehemaliger UN-Korrespondent den Zuhörenden ein großes Wissen über die westdeutsche Ostpolitik vermitteln konnte. Er erklärte die zum Teil komplizierten Zusammenhänge sehr informativ. Und er zeigte auf, warum der Krieg in der Ukraine immer noch andauert. Das Publikum beteiligte sich aktiv mit Fragen und erhielt sehr ausführliche Antworten. Der Referent zeigte auch auf, wie sich die internationale Verantwortung Deutschlands auf friedensfähige Weise wahrnehmen lässt und was die Friedensbewegung dazu effektiver als bisher dazu beitragen kann. Andreas Zumach ist jedes Jahr bei der Friedenswoche dabei und es lohnt, seine inhaltsreichen Vorträge zu hören.
Friedensarbeit im Einkaufswagen
Bei diesem Onlineformat nahm der Referent von der christlichen Initiative Romero - CRI, Dominik Groß, die Zuhörenden mit auf eine informative Reise nach Guatemala und Brasilien. Er zeigte mit Bildern aus erster Hand, zeigte er wie große Lebensmittelkonzerne über die globalen Lieferketten Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen befeuern. Im anschließenden Austausch zeigte er auf, wie wir mit unserem täglichen Einkauf dazu beitragen können Konflikte zu vermeiden. Wer nicht dabei war, kann sich auf der Homepage von CRI informieren https://www.ci-romero.de/labelchecker/