Direkt zum Inhalt
Katholische Betriebsseelsorge
Diözese Rottenburg-Stuttgart
Demokratiealarm_21.10.18
Copyright Hinweis

W.Langenbacher

Ravensburg
22.10.2018

Demokratie-Alarm

Die aus Aalen kommende Musik-und-Poesie-Band „Unterbrechung“ gastierte am Sonntag, 21. Oktober, um 17:00 Uhr im „Kultur am Gleis 1“, Bahnhofsplatz 1 in Meckenbeuren.

Meckenbeuren – Sonntagnachmittag, 17 Uhr, herbstlicher Sonnenschein: Zeit für ein zweites Stück Kuchen mit Kaffee oder sich von einem kulturellen Ereignis einladen lassen, welches Anspruch und Herausforderung entspricht?

Rund 170 Personen haben den Weg der Kultur gewählt, versprach doch die Ankündigung Nachdenkliches, Humoreskes und anspruchsvolle Musik. Betriebsseelsorger Werner Langenbacher, der in Kooperation mit dem Frauenbund, dem DGB, der KAB und Attac die Veranstaltung organisierte, wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass es ein Hoffnungsvolles Zeichen ist, wenn Menschen über die Demokratie nachdenken wollen. „Was wir hier erleben, ist auch eine Demonstration für die Demokratie“, so Langenbacher.

Die Musik- und Poesie Band UnSyn aus Aalen fesselte von Anfang an die Zuhörer. Die aus Wien stammende Schauspielerin Mirjam Birkl fragte in ihrem Eingangsstatement, ob sie als Österreicherin sich hier in Deutschland integrieren lasse oder sie sich durch ihre Sprache schon als Unerwünschte abstempeln lassen muss. Seid ihr wirklich frei?  Die Texte, die im Wechsel mit der Musik vorgetragen wurden, erhielten durch die Schauspielerin eine Lebendigkeit und Dichte, so dass es im Raum mucksmäuschenstill war. Die Themen reichten vom Liebesbrief an die Demokratie bis hin zur Anleitung für Populisten – manchmal war es zum Lachen, im gleichen Moment jedoch blieb einem das Lachen im Halse stecken. Alle Texte, die vorgetragen wurden, stammen aus der Feder von Rolf Siedler.

Die Musikstücke, mit vielfältigen Instrumenten hervorragend wiedergegeben, hatten Bezüge zu den Texten. Rolf Siedler: „Alle unsere Lieder haben einen Hintergrund, das ist unser Anspruch“. Mit Jazz, Soul oder Bossa lösten sie bei den Zuhörern wahre Begeisterung aus, erinnerten die Lieder an Menschen, denen Ungerechtigkeit widerfuhr oder die sich für eine gerechte Gesellschaft einsetzten. Langanhaltender Applaus und Zugabenrufe waren der Dank des Publikums, inspiriert von vielfältigen Gedankenanstößen und angerührt von der nachhaltigen Musikdarbietung.