Antikriegstag in Friedrichshafen am 1. September
Werner Langenbacher von der katholischen Betriebsseelsorge sah die Gründe für die Zunahme kriegerischer Konflikte im weltweiten Export von Waffen: "Deutsche Rüstungsunternehmen gehören zu den weltweit größten Exporteuren von Kriegswaffen. Damit tragen diese Unternehmen und unser Land eine wesentliche Schuld am Elend und Tod zahlloser Menschen."
Der Friedenstheologe Dr. Theodor Ziegler sprach sich darüber hinaus dafür aus, selbst Alternativen zur Aufrüstungsspirale zu entwickeln: "So wichtig es ist, auf die Problematik des Militärs, der Rüstungsexporte, auf neue Waffentechniken oder auf die kontraproduktiven Auslandseinsätze hinzuweisen, so wichtig ist es gleichzeitig, für eine Alternative einzutreten, aufzuzeigen wie eine menschenrechtskonforme Außen- und Sicherheitspolitik aussehen kann und vor allem, auf welchem Weg, mit welchen konkreten Schritten von heute an auf dieses Ziel hin gegangen werden kann."
Ausgehend von dem Positivszenario "Sicherheit neu denken" von einer Projektgruppe der evangelischen Landeskirche Baden, entwickelte Dr. Ziegler fünf Arbeitsfelder, auf denen eine zivile Sicherheitspolitik aufgebaut werden kann.
Das Szenario Buch kann kostenlos herunter geladen werden: https://www.ekiba.de/html/media/dl.html?i=192848
DGB-Regionssekretär Frank Kappenberger zitierte den französischen Politiker Jean Jaunes: "Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich, wie die Wolke den Regen" und forderte, anstatt in Rüstung zu investieren den Reichtum gerechter zu verteilen und damit eine Grundlage für kriegerische Auseinandersetzungen zu beheben.
Musikalisch wurde die Veranstaltung von Klaus Balogh begleitet.
Anita Vooren vom Vorbereitungsbündnis zeigte sich höchst erfreut, dass so viele Menschen zur Kundgebung gekommen sind: "An den diesjährigen Erfahrungen werden wir anknüpfen und den Antikriegstag auch weiterhin in Friedrichshafen mit einem Friedensspaziergang etablieren."
Neben dem DGB Südwürttemberg als Hauptveranstalter, agierten die DFG-VK, DIE LINKE. Bodenseekreis, GEW, Friedensregion Bodensee e.V., Katholische Betriebsseelsorge, pax christi, ver.di und VVN-BdA als Teil des Bündnisses