Sklaverei in Mode?

Die schrecklichen Bilder aus Bangladesch haben sich vielen in die Erinnerung eingebrannt. Mehr als 1000 Textilarbeiter*innen verbrannten 2013 in der Textilfabrik Rana Plaza, weil Fluchtwege versperrt und der Brandschutz im Gebäude katastrophal waren. Nicht nur die Arbeitsbedingungen, auch die Entlohnungsbedingungen waren erbärmlich. Ein Großteil der produzierten Textilien wurden von europäischen, auch deutschen Textilunternehmen in Auftrag gegeben. Das Unglück wurde zum Synonym einer Branche, in der Profitinteressen und Ausbeutung vor dem Wohl des arbeitenden Menschen stehen.

Mittlerweile hat sich zwar einiges bewegt. Der Fair-Trade-Gedanke ist stärker in der Gesellschaft angekommen, (meist schwache) Labels wie der „Grüne Knopf" garantieren Konsument*innen die Einhaltung von Mindeststandards in den Produktionsländern, aber in der Regel basieren sie auf Freiwilligkeit und sind nicht sanktionsbewehrt. Betroffenen in den Produktionsländern bleibt es verwehrt, die ausländischen Auftraggeber für arbeits- und sozialrechtliche Verstöße zur Rechenschaft zu ziehen.

Das will die „Initiative Lieferkettengesetz", der sich auch die Betriebsseelsorge angeschlossen hat, verändern. Denn bisher müssen Unternehmen – übrigens nicht nur der Textilbranche – keine Konsequenzen fürchten für Schäden, die in globalen Lieferketten entstehen. Das muss sich ändern! Die Initiative Lieferkettengesetz will erreichen, dass Verstöße deutscher Unternehmen gegen Menschenrechte und Umweltstandards rechtliche Konsequenzen haben. Unternehmen müssen für Schäden haften und Betroffene im Ausland das Recht haben, vor deutschen Gerichten eine Entschädigung einzuklagen, wenn ein Unternehmen seinen menschenrechtlichen Pflichten nicht nachkommt.

Die Veranstaltung am 12.2. greift dieses wichtige Thema auf. Herzliche Einladung! Hier geht es zum Einladungsplakat: