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Katholische Betriebsseelsorge
Diözese Rottenburg-Stuttgart
RV_Erntehelfer
Werner Langenbacher und Margarete Brugger (im Bild nicht sichtbar, aber mit Prospekt) im Gespräch mit den georgischen Erntehelferinnen vor einem Spargelfeld
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W. Langenbacher

Leitung

Pressemitteilung zu dem Rechtsstreit der 24 georgischen Saisonarbeiter*innen

Stuttgart, 01.12.2021

Seit Juni 2021 kämpfen 24 georgische Saisonarbeiter*innen für den ihnen vorenthaltenen Lohn auf einem Obsthof am Bodensee. Im Mai waren sie über das neue Arbeitsabkommen zwischen der Bundesrepublik und Georgien auf dem Hof angekommen und hatten dort unzumutbare Arbeits- und Lebensbedingungen vorgefunden. Sie begannen, sich zu wehren und machten ihre Situation öffentlich (siehe Anlage: Pressemitteilung vom 07.07.2021 sowie den Bericht der katholischen Betriebsseelsorge)

Mit viel Entschlossenheit und der Unterstützung der Beratungsstelle mira (Mit Recht bei der Arbeit) und der Betriebsseelsorge Ravensburg konnten einige Arbeiter*innen auf einen anderen Betrieb nach Niedersachsen wechseln. Andere sind direkt nach Georgien zurückgekehrt. Niemand hat jedoch den Lohn erhalten, der ihnen für die geleisteten Arbeitsstunden zusteht.

Deshalb haben die Arbeiter*innen sich entschieden, aus der Ferne rechtliche Schritte einzuleiten. Eine erste Güteverhandlung scheiterte jedoch. Nun haben 18 von ihnen entschieden, den Rechtsstreit mit der Unterstützung ihrer Gewerkschaft IG BAU vor Gericht fortzusetzen. Die mündliche Verhandlung vor der Kammer ist auf den 04. März 2022 festgesetzt.

Werner Langenbacher von der Betriebsseelsorge Ravensburg meint dazu: „Durch das Gerichtsverfahren soll auch ein Zeichen für die Verantwortlichen in der Landwirtschaft gesetzt werden, ausbeuterische und gesetzüberschreitende Verhältnisse nicht mehr zu zulassen. Ferner werden dadurch die Erntehelfer*innen ermutigt, sich zukünftig für ihre Rechte auch vor Gericht einzusetzen."

Margarete Brugger von mira betont: „Es ist wichtig, dass es Beratungsstellen und andere Hilfemöglichkeiten gibt, die Arbeitnehmende dabei unterstützen ihre Rechte wahrzunehmen und Missstände aufzeigen. Dadurch kann die menschwürdige Umsetzung bestehender und geplanter Arbeitsabkommen mitgestaltet werden.“

Lesen Sie hier die Pressemitteilung im Volltext: