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Katholische Betriebsseelsorge
Diözese Rottenburg-Stuttgart
Sonntagsallianz
Leitung
17.4.2020

Ladenschluss & freier Sonntag

Die Gesundheit der Beschäftigten im Handel muss geschützt werden!
Allianz für den freien Sonntag lehnt Ausweitung der Ladenöffnungszeiten ab.

(14.4.2020) Die Allianz für den freien Sonntag sprach sich vergangene Woche erneut gegen eine generelle Sonntagsöffnung des Einzelhandels aus, wie sie vom HDE gefordert wird. Zugleich müsse es eine bundesweite Regelung zur Erhöhung des Kurzarbeitergeldes geben. Die gemeinsamen Forderungen der Allianz und ver.di:

 

Die Allianz für den freien Sonntag dankt den Beschäftigten im Handel für ihren großen Einsatz, durch den sie in dieser angespannten Corona-Zeit die Versorgung der Bevölkerung mit allen lebenswichtigen Waren sicherstellen. Sie haben sich ruhige Feiertage mehr als verdient!

Welche Bedeutung die Beschäftigten für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens haben, wird einem großen Teil der Gesellschaft zunehmend bewusst.

Umso mehr halten wir es für bedenklich, wenn Beschäftigte durch eine Ausweitung der Arbeitszeiten weiterem Druck ausgesetzt werden. Wir begrüßen deshalb, dass u.a. Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz von Plänen Abstand genommen haben, den Geschäften die Öffnung an den Osterfeiertagen zu erlauben. Die Feiertage im Kreis ihrer Familie zu verbringen, haben sich die Beschäftigten mehr als verdient. Das muss auch für den Ostersonntag und -montag gelten!

Als verantwortungslos empfinden wir, dass der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) öffentlich eine generelle Sonntagsöffnung des Einzelhandels „nach der Krise" verlangt und das damit begründet, dass „Shoppen auch eine Freizeitaktivität" sei. Der Arbeitgeberverband versucht, die Not und Ängste der Bürgerinnen und Bürger auszunutzen, um einen erneuten Angriff auf den verfassungsrechtlichen Schutz des Sonntags vorzubereiten.

Zugleich verweigert der HDE den Beschäftigten eine bundesweite Regelung zur Erhöhung des Kurzarbeitergeldes im Einzelhandel auf 90 Prozent, obwohl der reguläre Satz von 60 bzw. 67 Prozent vielen nicht zum Leben reicht. Das macht deutlich, dass es mit der aktuell so beschworenen Wertschätzung für die Beschäftigten im Handel nicht weit her ist!