Betriebsräte bei Bischof Fürst
Rund 50 Betriebs- und Personalrätinnen folgten der Einladung von Bischof Fürst und statten dem Bischofshaus in Rottenburg einen Besuch ab. Dialog stand im Mittelpunkt des Treffens und so kamen an diesem Abend nicht nur Bischof und Betriebsräte, sondern auch die ArbeitnehmervertreterInnen untereinander ins Gespräch.
In seiner Eröffnungsansprache betonte Bischof Fürst die Wichtigkeit der Arbeit der Rätinnen und Räte. Der Einsatz für würdige Arbeit sei unersetzbar, gerade in Zeiten großer Umwälzungen in der Arbeitswelt. Als größte Herausforderung einer sich wandelnden Arbeitswelt sieht Bischof Fürst dabei die fortschreitende Digitalisierung von Produktions- und Kommunikationsprozessen.
Eine erste Diskussionsrunde widmete sich deshalb auch dem Thema Digitalisierung. Christian Gojowzcyk von der Betriebsseelsorge Ludwigsburg unterhielt sich mit Hajo Blattner, Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Dürr in Bietigheim-Bissingen über Herausforderungen der Betriebsratsarbeit im unter den Vorzeichen der Digitalisierung. Die Schilderungen Blattners, wie auch die Rückmeldungen aus dem Publikum machten deutlich: Digitalisierung kann menschengerecht gestaltet werden. Dafür braucht es aber auch wachsame und kompetente Betriebsräte.
In einer zweiten Gesprächsrunde unterhielt sich Peter Niedergesäß, Diözesansekretär der Katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB mit Mitarbeitervertreterinnen aus dem Gesundheitswesen. Jana Langer, Personalrätin an der Uniklinik Ulm und Heike Hagerer, MAV-Vorsitzende im Seniorenzentrum Sankt Anna, Schwäbisch Gmünd illustrierten eindrücklich die Arbeitsbelastungen in der Pflege in ganz unterschiedlichen Einrichtungen. Vielfältige Rückmeldungen von Betriebs- und PersonalrätInnen aus dem Publikum unterstützten die Aussagen: Für eine würdige Pflege braucht es einen Systemwechsel im Gesundheitswesen. Dabei wurde auch von Beschäftigten der Stiftung Liebenau der Ausstieg der Stiftung aus dem kirchlichen Tarif thematisiert und die ausdrückliche Forderung an den Bischof gerichtet: Wir wollen zurück ins kirchliche Tarifrecht!
Beim anschließenden Stehempfang blieb Zeit für das persönliche Gespräch. Wolfgang Herrmann, Leiter der Betriebsseelsorge in der Diözese Rottenburg-Stuttgart betonte zum Abschluss: "Uns Betriebsseelsorgern ist es wichtig, dass Bischof Fürst die Situation der Beschäftigten in den Betrieben und Einrichtungen in O-Tönen hört. Die Einladung des Bischofs zeigt, dass im die Situation der Beschäftigten wichtig ist."